Was ist gerätegestützte Krankengymnastik – und für wen ist sie sinnvoll?

Gerätegestützte Krankengymnastik (KGG) ist ein Begriff, dem viele Menschen zum ersten Mal begegnen, wenn sie ein Rezept vom Arzt erhalten. Doch was genau steckt dahinter – und für wen ist diese Form der Therapie geeignet?

Mehr als Fitness: Medizinisches Training mit System
Im Gegensatz zum klassischen Fitnesstraining findet KGG unter therapeutischer Anleitung statt und basiert auf medizinischen Vorgaben. Das Ziel ist es, gezielt Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit zu verbessern – je nach Krankheitsbild und körperlichen Voraussetzungen der Patientinnen und Patienten. Zum Einsatz kommen dabei spezielle Rehabilitationsgeräte, die eine kontrollierte Belastung ermöglichen und die Trainingssicherheit erhöhen.

Für welche Beschwerden ist KGG geeignet?
KGG wird vor allem dann eingesetzt, wenn bestimmte Muskelgruppen geschwächt oder aus dem Gleichgewicht geraten sind – zum Beispiel nach Operationen, bei chronischen Rückenbeschwerden oder degenerativen Erkrankungen wie Arthrose. Auch Menschen mit neurologischen Einschränkungen oder Atemwegserkrankungen können von dieser Therapieform profitieren. Die gerätegestützte Therapie hilft dabei, Alltagsfunktionen wiederherzustellen, Schmerzen zu reduzieren und Rückfällen vorzubeugen.

Wie läuft eine KGG-Behandlung ab?
Zu Beginn erfolgt eine gründliche Eingangsanalyse. Auf Basis dieser Befunde entwickeln Therapeutinnen und Therapeuten ein individuelles Trainingsprogramm, das regelmäßig angepasst wird. Die Einheiten finden in der Regel zwei- bis dreimal pro Woche statt. Während des gesamten Prozesses stehen die Patienten unter fachkundiger Betreuung – damit Bewegungen korrekt ausgeführt und Überlastungen vermieden werden.

Kosten und Zuzahlung: Was übernimmt die Krankenkasse?
Gerätegestützte Krankengymnastik ist ein anerkanntes Heilmittel und kann vom Arzt verordnet werden. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen den Großteil der Kosten. Es fällt lediglich eine gesetzlich geregelte Zuzahlung an – in der Regel zehn Prozent der Behandlungskosten plus zehn Euro Verordnungsgebühr.

Fazit
KGG bietet einen strukturierten, wissenschaftlich fundierten Weg zurück zu mehr Beweglichkeit und Lebensqualität. Sie eignet sich für eine Vielzahl von Beschwerdebildern und wird individuell angepasst. Wer sich aktiv an seiner Genesung beteiligen möchte, findet in der KGG eine effektive und praxisnahe Therapieform – mit spürbarem Nutzen für den Alltag.